© shutterstock.com / Corepics VOF
Kurz und Knapp
- Empfohlener Schulabschluss
- Realschulabschluss / Mittlere Reife
- Ausbildungsdauer
- 3,5 Jahre
- Ausbildungsvergütung
- 1. Lehrjahr: 976 - 1.047 Euro
2. Lehrjahr: 1.029 - 1.102 Euro
3. Lehrjahr: 1.102 - 1.199 Euro
4. Lehrjahr: 1.141 - 1.264 Euro
- Einstiegsgehalt
- 2300 Euro
- Ausbildungsplätze zum Fluggerätelektroniker/in
* Alle Angaben ohne Gewähr
Alle Infos zur Fluggeräteelektroniker/-in Ausbildung: Dein Guide für einen erfolgreichen Start
Falls du dir vorstellst, hoch oben über den Wolken zu arbeiten, dann wirst du vielleicht überrascht sein, dass der Beruf des Fluggeräteelektronikers oder der Fluggeräteelektronikerin hauptsächlich am Boden stattfindet. Gelegentlich kann es jedoch notwendig sein, auf eine Leiter zu steigen – hierfür solltest du ein gewisses Maß an Schwindelfreiheit mitbringen. Deine täglichen Aufgaben umfassen die Installation von elektrischen und elektronischen Anlagen sowie Systemen, die für die moderne Luftfahrttechnik unerlässlich sind. Neben der Installation wirst du auch für die Wartung, Reparatur und sogar für Teile des Flugzeugbaus verantwortlich sein.
Nachdem du die Elektronik erfolgreich installiert hast, ist es deine Aufgabe, diese in Betrieb zu nehmen. Es wäre schließlich fatal, wenn beim Flug in 10.000 Meter Höhe Probleme mit der Klimaanlage oder anderen Systemen auftreten würden! Um sicherzustellen, dass alles einwandfrei funktioniert, wirst du verschiedene Tests und Prüfverfahren anwenden, die es dir ermöglichen, die Baugruppen auf Herz und Nieren zu prüfen und die gesammelten Daten auszuwerten. Darüber hinaus musst du über deine Arbeit protokollieren, denn am Ende bist du es, der dem Flugzeug oder Helikopter die technische Freigabe erteilt. Diese Entscheidung bringt eine große Verantwortung mit sich, weshalb eine sorgfältige und präzise Arbeitsweise von höchster Bedeutung ist.
Um deine Tätigkeiten sicher und effektiv ausführen zu können, lernst du während deiner Ausbildung den Umgang mit verschiedenen Werkzeugen sowie die dazugehörigen Techniken. Ebenso wichtig ist das Wissen über die unterschiedlichen Materialien, die speziell für die Bedingungen in der Luftfahrt entwickelt wurden. Schließlich muss die Technik auch unter den veränderten Bedingungen in großen Höhen zuverlässig funktionieren. Ein weiterer essentieller Bestandteil deiner Ausbildung wird das Lesen und Interpretieren von technischen Zeichnungen und Plänen sein. Zunächst mag es vielleicht etwas einschüchternd sein, doch bald wirst du in der Lage sein, selbst Skizzen anzufertigen. Dennoch kann das Verständnis der Pläne entscheidend sein, da sie dir helfen, mit den hochkomplexen elektrischen und elektronischen Systemen umzugehen.
Wenn du dich für eine Ausbildung zum/zur Fluggeräteelektroniker/-in begeistern kannst, hast du mehrere Möglichkeiten für deinen Einstieg. Du kannst dich bei folgenden Einrichtungen bewerben:
- Fluggeräteherstellern
- Zulieferern für Fluggeräteelektronik
- Werkstätten von Fluggesellschaften, die sich auf Reparatur und Instandhaltung spezialisiert haben
- Luftwaffenstützpunkten der Bundeswehr
Je nach Unternehmen, in dem du deine Ausbildung absolvierst, wirst du deine Kenntnisse in einer der folgenden vier Spezialisierungen vertiefen müssen:
- „Flugzeuge mit Turbinentriebwerk“
- „Flugzeuge mit Kolbentriebwerk“
- „Hubschrauber mit Turbinentriebwerk“
- „Hubschrauber mit Kolbentriebwerk“
Die Schulbank wirst du während deiner Ausbildung ebenfalls wieder drücken müssen! In der Berufsschule wirst du beispielsweise lernen, wie man die Warn- und Navigationssysteme prüft, Inspektionen durchführt und Bauteile herstellt. Aber keine Sorge – auch Fächer wie Deutsch sowie Wirtschafts- und Sozialkunde stehen auf deinem Stundenplan und tragen zu einer umfassenden Ausbildung bei.
Wichtige Voraussetzung: Welchen Schulabschluss brauchst du für die Fluggeräteelektroniker/-in Ausbildung?
In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Mehrheit der Ausbildungsanfänger in dem Beruf des Fluggeräteelektronikers/der Fluggeräteelektronikerin mit einem mittleren Schulabschluss in ihre schulische Laufbahn eingestiegen ist. Dennoch hast du auch mit Hochschulreife sehr gute Chancen, in diese Ausbildung aufgenommen zu werden!
TIPP: Der Beruf des Fluggeräteelektronikers/der Fluggeräteelektronikerin ist besonders anspruchsvoll! Daher ist es vorteilhaft, wenn du bereits gute Noten in Fächern wie Mathematik, Physik, Technik und Englisch vorweisen kannst. Diese Fächer werden dir den Einstieg in die Ausbildung erheblich erleichtern.
Wie lange dauert die Fluggeräteelektroniker/-in-Ausbildung?
Die Ausbildung zum Fluggeräteelektroniker bzw. zur Fluggeräteelektronikerin gestaltet sich über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren. In dieser Zeit erlernst du die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse, die für die Wartung und Reparatur elektronischer Systeme in Flugzeugen und anderen Luftfahrzeugen erforderlich sind.
Es besteht jedoch die Möglichkeit, die Ausbildungsdauer zu verkürzen. Diese Option kannst du in Anspruch nehmen, wenn du beispielsweise bereits die Hochschulreife erlangt hast, eine andere Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hast oder überdurchschnittlich gute Noten in der Berufsschule vorweisen kannst. Es ist wichtig zu beachten, dass du auch bei Erfüllung dieser Bedingungen kein automatisches Recht auf Verkürzung deiner Ausbildungszeit hast. Die Entscheidung liegt immer beim Ausbildungsbetrieb.
Wie hoch ist das Gehalt in der Fluggeräteelektroniker/-in-Ausbildung?
In der Ausbildung zum/zur Fluggeräteelektroniker/-in werden hohe Erwartungen an dich gestellt, doch auch die Ausbildungsvergütung kann sich sehen lassen! Im ersten Ausbildungsjahr kannst du bereits mit einem Gehalt von etwa 880 Euro rechnen. Damit verdienen viele Auszubildende eines anderen Berufes sogar weniger im dritten Jahr ihrer Ausbildung! Im zweiten Ausbildungsjahr steigert sich deine Vergütung auf etwa 940 Euro, und im dritten Lehrjahr winken dir rund 1010 Euro. Auf der Zielgeraden deiner Ausbildung, im vierten Jahr, dürftest du dich über etwa 1060 Euro freuen. Diese Zahlen sind jedoch als Orientierungshilfe gedacht, da die tatsächlichen Vergütungen je nach Region und Betrieb stark variieren können.
Nach erfolgreich bestandener Abschlussprüfung wartet auf dich ein einstiegsgehalt, das sich mit etwa 2300 Euro brutto durchaus sehen lassen kann! Dies stellt eine solide Grundlage für deine finanzielle Unabhängigkeit dar und bietet dir eine gute Startposition im Arbeitsmarkt.
Ein TIPP für dich: Wenn du nach deiner Ausbildung noch mehr Verantwortung übernehmen möchtest, stehen dir zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten offen! Eine attraktive Option ist die Prüfung zum/zur Industriemeister/-in im Bereich Flugzeugbau und Luftfahrttechnik. Alternativ könntest du auch ein Bachelorstudium in Luft- und Raumfahrttechnik in Erwägung ziehen, vorausgesetzt, du bringst die Hochschul- oder Fachhochschulreife mit. Diese weiterführenden Qualifikationen können dir helfen, deine Karriere entscheidend voranzutreiben.
Fluggeräteelektroniker/-in Einstiegsgehälter: Wie viel verdienst du nach der Ausbildung?
Das Einstiegsgehalt für Fluggeräteelektroniker/-innen liegt typischerweise zwischen 2.800 Euro und 3.500 Euro brutto pro Monat. Die tatsächliche Vergütung kann je nach Arbeitgeber, Region und individuellen Qualifikationen variieren. In der Regel erhalten Berufsanfänger/innen nach Abschluss ihrer Ausbildung oder eines entsprechenden Studiums ein gutes Gehalt, das vor allem in der Luftfahrt- und Raumfahrtindustrie attraktiv ist.
Faktoren, die das Einstiegsgehalt beeinflussen
Das Einstiegsgehalt wird von mehreren Faktoren beeinflusst, darunter:
- Art und Größe des Unternehmens: Größere Unternehmen oder spezialisierte Luftfahrtfirmen zahlen oft höhere Gehälter.
- Regionale Standortfaktoren: In wirtschaftlich starken Gebieten oder Ballungszentren sind die Gehälter tendenziell höher.
- Branchenspezifische Anforderungen: Unternehmen, die an sicherheitsrelevanten Projekten arbeiten, bieten oft höhere Löhne.
- Zusätzliche Qualifikationen: Zusätzliche Qualifikationen oder Praktika können das Gehalt positiv beeinflussen.
Regionale Unterschiede beim Gehalt
In Deutschland gibt es signifikante regionale Unterschiede im Gehalt von Fluggeräteelektronikern. In Bundesländern mit einer starken Luftfahrtindustrie wie Bayern oder Baden-Württemberg sind die Einstiegsgehälter in der Regel höher. Im Gegensatz dazu können in den ostdeutschen Bundesländern die Gehälter etwas niedriger ausfallen. Eine grobe Einteilung könnte folgendermaßen aussehen:
- Norddeutschland: ca. 2.800 - 3.200 Euro
- Westdeutschland: ca. 3.000 - 3.500 Euro
- Süddeutschland: ca. 3.200 - 3.800 Euro
Mittelfristige Gehaltsaussichten und Weiterbildung
Nach einigen Jahren Berufserfahrung haben Fluggeräteelektroniker/-innen gute Chancen auf eine Gehaltssteigerung. Mit zunehmender Erfahrung und Verantwortung können Gehälter auf 4.000 Euro und mehr steigen. Möglichkeiten zur Weiterqualifizierung sind unter anderem:
- Fachweiterbildungen (z.B. Techniker oder Meister)
- Studiengänge im Bereich Luftfahrttechnik oder Ingenieurwesen
- Schulungen zu neuen Technologien und Systemen
Besonderheiten des Berufs im Hinblick auf das Gehalt
Ein wichtiger Aspekt in der Vergütung von Fluggeräteelektronikern ist die Notwendigkeit, umfassende Kenntnisse über sicherheitsrelevante Systeme zu haben. Außerdem kann der Einsatz in verschiedenen Schichten sowie die Arbeit an Wochenenden oder Feiertagen üblich sein, was in einigen Betrieben durch Zuschläge ausgeglichen wird. Ein weiterer Punkt ist das Potenzial für internationale Einsätze, die ebenfalls eine höhere Vergütung nach sich ziehen können.
Ausbildungsrichtlinie für Fluggeräteelektroniker/-in
Der Beruf des Fluggeräteelektronikers/-in vereint technisches Know-how mit einem tiefen Verständnis für moderne Elektronik und Systemintegration in der Luftfahrt. Die Ausbildung zielt darauf ab, Fachkräfte auszubilden, die in der Lage sind, elektronische Systeme in Flugzeugen zu planen, zu installieren und instand zu halten. Dies geschieht sowohl auf praktischer als auch auf theoretischer Ebene, um die Auszubildenden optimal auf ihre zukünftigen Aufgaben vorzubereiten.
Ausbildungsziele
Die Ausbildungsziele für Fluggeräteelektroniker/-in umfassen sowohl fachliche als auch persönliche Kompetenzen:
- Umfassendes Verständnis der elektrischen und elektronischen Systeme der Luftfahrt
- Entwicklung von Problemlösungsfähigkeiten zum Umgang mit komplexen Systemen
- Kenntnisse in der Programmierung und Softwarearchitektur
- Teamarbeit und Kommunikationsfähigkeiten für die Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen
- Eigenverantwortliches Arbeiten und Projektmanagementfähigkeiten
Wesentliche Ausbildungsinhalte
Die Ausbildung beinhaltet verschiedene Ausbildungsinhalte, darunter:
- Einführung in die Luftfahrttechnik und Elektronik
- Programmierung von Avioniksystemen
- Technische Dokumentation und Softwarearchitektur
- Fehlerdiagnose und Fehlersuche in elektrischen Systemen
- Projektmanagement für technische Projekte
Zeitlicher Ablauf
Die Ausbildungszeit beträgt in der Regel dreieinhalb Jahre, wobei die Ausbildung in mehrere Phasen untergliedert ist:
- Grundlagen im ersten Jahr
- Spezialisierung und praktische Anwendung in den folgenden Jahren
- Verkürzungsmöglichkeiten auf insgesamt zwei oder drei Jahre sind bei entsprechender Vorbildung möglich
Praxisphasen im Unternehmen
Ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung sind die Praxisphasen, die Folgendes umfassen:
- Arbeiten in interdisziplinären Teams an Projekten zur Systemintegrationen
- Durchführung von Wartungs- und Reparaturarbeiten an Fluggeräten
- Praktische Anwendung der theoretisch erlernten Kenntnisse
Theoretische Ausbildung
Die theoretische Ausbildung erfolgt in der Berufsschule und umfasst relevante Fächer wie:
- Elektronik und Elektrotechnik
- Programmierung und Softwareentwicklung
- Mathematik und Physik für technische Anwendungen
- Berufsspezifische Fächer rund um die Luftfahrttechnik
Die Lernziele sind darauf ausgerichtet, die theoretischen Grundlagen zu festigen und auf die praktische Arbeit abzustimmen.
Prüfungsvorbereitung und Abschluss
Die Ausbildung umfasst mehrere Prüfungen:
- Zwischenprüfung nach der Hälfte der Ausbildungszeit zur Überprüfung des Wissensstandes
- Abschlussprüfung am Ende der Ausbildungszeit, die aus einem praktischen und einem theoretischen Teil besteht
Dokumentation
Eine lückenlose Dokumentation der Ausbildung ist essenziell:
- Führen eines Berichtshefts, in dem alle erlernten Inhalte und praktischen Arbeiten festgehalten werden
- Erstellung von Projektunterlagen für durchgeführte Projekte
Feedback und Bewertung
Regelmäßige Gespräche zwischen Auszubildenden und Ausbildern sind wichtig für die persönliche Entwicklung:
- Zwischenbeurteilungen zur Überprüfung des Fortschritts
- Feedbackgespräche zur weiteren Verbesserung der Fähigkeiten
Weiterführende Qualifikationsmöglichkeiten
Nach Abschluss der Ausbildung stehen den Absolventen verschiedene Qualifikationsmöglichkeiten offen:
- Spezialisierung in Bereichen wie Avionik oder Systemintegration
- Fortbildungen und Seminare zur Vertiefung spezifischer Kenntnisse
- Studium in verwandten Bereichen wie Luftfahrttechnik oder Elektrotechnik
Fazit
Zusammenfassend ist die Ausbildung zum Fluggeräteelektroniker/-in ein spannendes und vielseitiges Berufsfeld, das zahlreiche Perspektiven für die Zukunft bietet. Mit den erworbenen Fähigkeiten können die Absolventen zu Experten in der Luftfahrttechnik werden und an der Gestaltung innovativer Technologien mitwirken. Die kontinuierliche Weiterbildung und Spezialisierung eröffnen zudem neue Karrierewege, die in einer sich ständig weiterentwickelnden Branche von großer Bedeutung sind.