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Kurz und Knapp
- Empfohlener Schulabschluss
- Realschulabschluss / Mittlere Reife
- Ausbildungsdauer
- 3,5 Jahre
- Ausbildungsvergütung
- 1. Lehrjahr: 1.037 Euro
2. Lehrjahr: 1.102 Euro
3. Lehrjahr: 1.199 Euro
4. Lehrjahr: 1.264 Euro
- Einstiegsgehalt
- 1600 Euro
- Ausbildungsplätze zum Goldschmied/in (Silberschmied/in)
* Alle Angaben ohne Gewähr
Alle Infos zur Goldschmied/-in Ausbildung: Dein Guide für einen erfolgreichen Start
Der Beruf des Goldschmieds / der Goldschmiedin ist ein kreatives und facettenreiches Handwerk, das dich in den ersten beiden Ausbildungsjahren in die Grundlagen dieser Kunst einführt. Du wirst lernen, wie Werkstücke geschmiedet werden und welche chemischen sowie physikalischen Prozesse beim Schmelzen und Legieren von Edelmetallen eine Rolle spielen. Die Möglichkeit, deine eigenen Entwürfe zu realisieren, bietet dir die Freiheit, deine kreative Ader voll auszuleben. Wenn du also Freude am Gestalten und Handwerken hast, ist dieser Beruf genau das Richtige für dich!
Allerdings ist handwerkliches Geschick hier unerlässlich. Du musst bereit sein, mit Fingerspitzengefühl zu arbeiten, besonders wenn du für Kunden mit emotional wertvollen Schmuckstücken tätig bist. Stell dir vor, eine ältere Dame kommt mit einem ring zu dir, der für sie von großem sentimentalem Wert ist und den du reparieren sollst. In solchen Momenten ist ein ruhiges Händchen gefragt.
In deiner Ausbildung wirst du mit einer Vielzahl von Werkzeugen und Maschinen vertraut gemacht. Du lernst, wie man einen Lötkolben bedient, mit einem Schmelzofen umgeht und die richtige Technik für den Umgang mit Steinhaltern anwendet. Hierbei erhältst du das notwendige Know-how, um selbstständig und sicher arbeiten zu können.
Ob dein Herz höher schlägt, wenn du einen Edelstein in der Hand hältst, oder ob du von den filigranen Ketten begeistert bist – die Auswahl der Fachrichtungen bietet dir die Möglichkeit, dich auf deine persönlichen Interessen zu konzentrieren. Du kannst dich entweder für die Fachrichtung „Juwelen“, „Ketten“ oder „Schmuck“ entscheiden:
- Fachrichtung Juwelen:
- Lernen, wie Juwelen wie Brillianten oder Saphire gefasst werden
- Planung und Anfertigung von Juwelenschmuck
- Fachrichtung Ketten:
- Techniken zum Loten von Kettengliedern
- Unterschiede zwischen massiven und hohlen Kettengliedern
- Fachrichtung Schmuck:
- Reparatur und Aufarbeitung von Schmuckstücken
- Gestalterisches Talent beim Designen eigenen Schmucks
Wenn du Sorgfalt und einen Sinn für Ästhetik mitbringst, und in Fächern wie Technik und Chemie gute Leistungen erzielst, bist du bestens für diesen Beruf gerüstet. Auch eine Portion Ehrgeiz solltest du mitbringen, denn an vielen Berufsschulen wirst du zunächst eine Aufnahmeprüfung ablegen müssen, um in die Ausbildung aufgenommen zu werden.
Zusammengefasst eröffnet dir die Ausbildung zum Goldschmied / zur Goldschmiedin zahlreiche Möglichkeiten, dein kreatives Potenzial auszuschöpfen und in einer interessanten Branche Fuß zu fassen. Mit einem klaren Fokus auf handwerkliche Präzision und ästhetisches Gestalten erwartet dich eine bunte und bereichernde Zeit in der Welt des Schmuckdesigns.
Wichtige Voraussetzung: Welchen Schulabschluss brauchst du für die Goldschmied/-in Ausbildung?
Du besitzt die Hochschulreife? Das ist ideal! Mit diesem Abschluss stehen die Chancen auf einen Ausbildungsplatz als Goldschmied/-in besonders gut.
Aber auch wenn du einen mittleren Bildungsabschluss oder sogar einen Hauptschulabschluss hast, kannst du dich für diesen kreativen Beruf bewerben. Die Branche schätzt oft auch Handwerkliches Geschick und Leidenschaft für das Goldschmieden.
Wichtig ist, dass du deine Fähigkeiten und Interessen überzeugend in deiner Bewerbung präsentierst. Zeige, warum du die perfekte Wahl für diesen Ausbildungsplatz bist!
Wie lange dauert die Goldschmied/-in-Ausbildung?
Die Ausbildung zum Goldschmied oder zur Goldschmiedindrei einhalb Jahren aus. Dies weicht von der üblichen Ausbildungsdauer von drei Jahren ab. Du hast jedoch die Möglichkeit, deine Ausbildung unter bestimmten Voraussetzungen zu verkürzen, auch wenn du kein Rechtsanspruch darauf hast. Gründe für eine Verkürzung können zum Beispiel eine bereits abgeschlossene Ausbildung oder sehr gute Leistungen in der Berufsschule sein.
Am Ende deiner Ausbildung steht die schriftliche und praktische Prüfung. Der schriftliche Teil umfasst die Themenbereiche „Technologie“, „Gestaltung und Arbeitsplanung“, „technische Mathematik“ sowie „Wirtschafts- und Sozialkunde“. Im praktischen Teil musst du ein Prüfungsstück anfertigen, das du selbst planst, vorbereitest und ausführst. Zusätzlich bist du verpflichtet, ein Protokoll über deine Arbeit vorzulegen.
Wie hoch ist das Gehalt in der Goldschmied/-in-Ausbildung?
Eine goldene Nase wirst du dir in diesem Beruf nicht unbedingt verdienen können. Das Ausbildungsgehalt variiert stark und liegt im ersten Lehrjahr zwischen 200 und 850 Euro, im zweiten Lehrjahr zwischen 250 und 900 Euro, im dritten Lehrjahr zwischen 300 und 980 Euro und im letzten Lehrjahr zwischen 320 und 1000 Euro. Nach Abschluss der Ausbildung kannst du mit einem Einstiegsgehalt von etwa 1600 Euro brutto rechnen.
TIPP: Nach der Ausbildung ist noch längst nicht Schluss! Du hast die Möglichkeit, dich beispielsweise zum Gold- und Silberschmiedemeister weiterzubilden. Wenn dir das Designen besonders viel Freude bereitet hat, könntest du auch ein Studium im Bereich Schmuckdesign in Erwägung ziehen, vorausgesetzt, du erfüllst die Voraussetzungen für die Hochschulreife.
Goldschmied/-in Einstiegsgehälter: Wie viel verdienst du nach der Ausbildung?
Das Einstiegsgehalt für Berufsanfänger/innen im Beruf des Goldschmieds beträgt typischerweise zwischen 2.000 Euro und 2.800 Euro brutto pro Monat. Diese Spanne hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Größe des Unternehmens, die Region und die individuelle Qualifikation des/der Einsteigers/in.
Faktoren, die das Einstiegsgehalt beeinflussen
Das Einstiegsgehalt kann durch zahlreiche Faktoren beeinflusst werden, darunter:
- Unternehmensgröße: Größere Unternehmen bieten häufig höhere Gehälter.
- Berufserfahrung: Praktika oder relevante Nebentätigkeiten während der Ausbildung können das Gehalt beeinflussen.
- Spezialisierung: Zusatzqualifikationen, z.B. in der Schmuckgestaltung, können das Gehalt erhöhen.
- Marktbedingungen: Die Nachfrage nach goldschmiedlichen Dienstleistungen hat ebenfalls einen Einfluss.
Regionale Unterschiede beim Gehalt
Das Gehalt eines Goldschmieds kann stark von der Region abhängen. In Großstädten wie München oder Frankfurt am Main sind die Gehälter tendenziell höher, während sie in ländlichen Gebieten oder kleineren Städten niedriger sein können. Beispielsweise kann das Einstiegsgehalt in Baden-Württemberg oder Bayern tendenziell zwischen 2.500 Euro und 2.800 Euro liegen, während es in Sachsen oder Thüringen eher bei 2.000 Euro bis 2.400 Euro startet.
Mittelfristige Gehaltsaussichten und Weiterbildungsmöglichkeiten
Nach einigen Jahren Berufserfahrung können Goldschmiede mit guten Leistungen und kontinuierlicher Weiterbildung mit einem Gehalt von 3.000 Euro bis 4.000 Euro brutto pro Monat rechnen. Möglichkeiten zur Gehaltssteigerung und beruflichen Weiterqualifizierung sind:
- Fachliche Spezialisierung: Zum Beispiel durch Kurse in speziellen Techniken oder Materialien.
- Meisterprüfung: Die Meisterausbildung eröffnet Führungspositionen und steigert das Gehalt.
- Selbstständigkeit: Eigenes Atelier oder Geschäft können die Einkommensmöglichkeiten erheblich erhöhen.
Besonderheiten des Berufs hinsichtlich des Gehalts
Ein wichtiger Aspekt, der beim Thema Gehalt berücksichtigt werden sollte, ist die Tatsache, dass viele Goldschmiede neben ihrer regulären Tätigkeit auch Aufträge nebenbei annehmen können. Dies kann die Einkommenssituation positiv beeinflussen. Zudem ist die Kreativität in diesem Beruf ein entscheidender Faktor, der sich auf die Auftragslage und damit auf das Einkommen auswirkt. Goldschmiede mit einem ausgeprägten künstlerischen Gespür und einem breiten Netzwerk können häufig höhere Preise für ihre Arbeiten verlangen.
Ausbildungsrichtlinie für Goldschmied/-in
Der Beruf des Goldschmieds / der Goldschmiedin verbindet handwerkliches Geschick mit künstlerischem Talent und technischen Fähigkeiten. In dieser dreijährigen Ausbildung lernen die Auszubildenden, wie sie edle Metalle und Edelsteine zu Schmuckstücken und anderen hochwertigen Produkten verarbeiten. Ziel dieser Ausbildungsrichtlinien ist es, einen klaren Rahmen für die Ausbildung im Goldschmiedehandwerk zu schaffen, der sowohl die fachlichen als auch die persönlichen Kompetenzen der Auszubildenden fördert.
Ausbildungsziele
Die Ausbildung zum Goldschmied/zur Goldschmiedin verfolgt verschiedene Ziele:
- Fachliche Kompetenzen:
- Kenntnis der Materialien: Gold, Silber, Edelsteine und deren Eigenschaften
- Beherrschung von Techniken: Löten, Fräsen, Polieren, Fassen von Steinen
- Gestaltungsfähigkeit: Entwicklung eigener Schmuckdesigns
- Persönliche Kompetenzen:
- Kreativität und ästhetisches Empfinden
- Präzision und Geduld im Umgang mit Materialien
- Teamfähigkeit und Kommunikationskompetenz
Wesentliche Ausbildungsinhalte
Die Ausbildung umfasst verschiedene Inhalte, die für die Tätigkeit als Goldschmied/in zentral sind:
- Materialkunde: Eigenschaften und Verarbeitung von Edelmetallen und -steinen
- Technische Zeichnungen: Anfertigung und Lesen von Entwürfen
- Verarbeitungstechniken: Umgang mit Werkzeugen und Maschinen, Sicherheitshinweise
- Design und Gestaltung: Entwicklung von Schmuckstücken und individuellen Aufträgen
Zeitlicher Ablauf
Die Dauer der Ausbildung beträgt in der Regel drei Jahre, kann jedoch unter bestimmten Voraussetzungen verkürzt werden.
- Dauer der Ausbildung: 3 Jahre
- Phasen:
- Grundlagen in den ersten 12 Monaten
- Vertiefung der Kenntnisse in den folgenden 12 Monaten
- Vertiefte Spezialthemen und individuelle Projekte in den letzten 12 Monaten
- Verkürzungsmöglichkeiten: Möglich bei besonderen Leistungen oder Vorbildung
Praxisphasen im Unternehmen
Innerhalb der Praxisphasen sind folgende Aspekte besonders wichtig:
- Teamarbeit: Zusammenarbeit mit Kollegen und anderen Gewerken
- Projekte: Anfertigung von Schmuckstücken im Rahmen von Aufträgen
- Aufgabenbereiche:
- Reparaturen von Schmuckstücken
- Neuanfertigungen und Kundenberatung
- Qualitätskontrolle und Endbearbeitung
Theoretische Ausbildung
Die theoretische Ausbildung findet in der Berufsschule statt und umfasst relevante Fächer:
- Allgemeine Grundbildung: Deutsch, Mathematik, Wirtschafts- und Sozialkunde
- Spezifische Fächer: Materialkunde, Gestaltungslehre, Technologie des Goldschmiedens
- Lernziele: Vertieftes Verständnis für Materialien, Gestaltungstechniken und wirtschaftliche Aspekte des Handwerks
Prüfungsvorbereitung und Abschluss
Die Ausbildung umfasst regelmäßige Prüfungen, um den Lernerfolg zu gewährleisten:
- Zwischenprüfung: In der Mitte der Ausbildung zur Überprüfung des Wissensstands
- Abschlussprüfung: Abschlussprüfung am Ende der Ausbildung, bestehend aus einem praktischen und einem theoretischen Teil
Dokumentation
Die Dokumentation des Ausbildungsfortschritts erfolgt durch:
- Berichtsheft: Führen eines Ausbildungsnachweises über die erlernten Inhalte und Tätigkeiten
- Projektunterlagen: Detaillierte Dokumentation der eigenen Schmuckprojekte und deren Entstehung
Feedback und Bewertung
Um die Auszubildenden bestmöglich zu unterstützen, sind regelmäßige Feedbackgespräche entscheidend:
- Regelmäßige Gespräche: Austausch über den Fortschritt und etwaige Schwierigkeiten
- Zwischenbeurteilungen: Offizielle Bewertungen zur Entwicklung der fachlichen und persönlichen Kompetenzen
Weiterführende Qualifikationsmöglichkeiten
Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung:
- Spezialisierungen: etwa in Bereichen wie Schmuckdesign, Edelsteinfassen oder Reparaturarbeiten
- Fortbildungen: Lehrgänge zur Meisterprüfung oder Weiterbildungen in betriebswirtschaftlichen Themen
- Studium: Möglichkeiten an Hochschulen, z.B. in Schmuckdesign oder Kunsttherapie
Fazit
Die Ausbildung zum Goldschmied/zur Goldschmiedin bietet eine vielfältige und kreative berufliche Perspektive, die handwerkliches Können mit künstlerischer Gestaltung vereint. Eine professionelle, fundierte Ausbildung ist der Grundstein für eine erfolgreiche Karriere in diesem traditionsreichen Handwerk. Die Entwicklung neuer Techniken und Trends im Schmuckdesign eröffnet spannende Möglichkeiten für die Zukunft, und gute Auszubildende haben exzellente Chancen auf eine erfüllende berufliche Laufbahn.