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Kurz und Knapp
- Empfohlener Schulabschluss
- Abitur
- Ausbildungsdauer
- 3 Jahre
- Ausbildungsvergütung
- 1. Lehrjahr: 620 - 1.036 Euro
2. Lehrjahr: 732 - 1.090 Euro
3. Lehrjahr: 837 - 1.140 Euro
- Einstiegsgehalt
- 1700 Euro
- Ausbildungsplätze zum Notarfachangestellte/r
* Alle Angaben ohne Gewähr
Alle Infos zur Notarfachangestellte/-r Ausbildung: Dein Guide für einen erfolgreichen Start
Das Telefon klingelt. Frau Schmidt und ihr Verlobter möchten einen Termin vereinbaren, um sich zum Thema Ehevertrag beraten zu lassen. Du notierst den Termin. Plötzlich öffnet sich die Tür, und das Ehepaar Wagner tritt ein. Sie haben sich entschieden, ein Haus zu kaufen, und wollen nun die notwendigen Schritte in die Wege leiten. So könnte dein beruflicher Alltag als Notarfachangestellte/-r aussehen!
In deiner Funktion unterstützt du den Notar bei einer Vielzahl von organisatorischen und kaufmännischen Tätigkeiten und bist gleichzeitig die zentrale Kontaktperson für die Mandanten. Deine Aufgaben umfassen unter anderem:
- Das Führen und Verwalten von Akten:
- Du suchst die entsprechenden Akten heraus und sorgst für eine klare Dokumentation.
- Die Überwachung von Terminen und Fristen:
- Hierbei hast du das Geschehen im Blick, um sicherzustellen, dass alles reibungslos verläuft.
- Die Kostenabrechnung und Erstellung von Rechnungen:
- Du bist dafür verantwortlich, dass alle finanziellen Aspekte transparent und korrekt bearbeitet werden.
Im Rahmen deiner Tätigkeit wirst du mit vielen persönlichen Daten in Berührung kommen. Daher ist es unerlässlich, dass du die Verschwiegenheitspflicht ernst nimmst und sicherstellst, dass alle vertraulichen Informationen gut aufgehoben sind. Zudem solltest du eine sorgfältige Arbeitsweise mitbringen, da du häufig mit Zahlen arbeitest – beispielsweise wenn du das Testament einer Millionärin vorbereitest.
In deinem Ausbildungsberuf wirst du nicht nur mit Urkunden, sondern auch mit Gesetzen und Paragrafen konfrontiert. Die Pflege der Bürodaten der Mandanten gehört ebenfalls zu deinen Aufgaben. Wenn du auf der Suche nach einem Ausbildungsberuf bist, bei dem du am Schreibtisch sitzt und deine Aufgaben am Computer erledigst, bist du hier genau richtig! Ein gutes mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen ist von Vorteil – umso besser für dich!
Tipp: Schau dir auch den Ausbildungsberuf zum/zur Justizfachangestellten an! Vielleicht ist das auch eine spannende Alternative für dich.
Bewerben kannst du dich bei Notariaten oder bei Rechtsanwaltskanzleien, die ein Notariat führen. Da es sich hierbei um einen dualen Ausbildungsberuf handelt, wirst du auch die Berufsschule besuchen müssen. Die Unterrichtsform kann variieren – entweder ein- bis zweimal pro Woche oder in Form von Blockunterricht. In der Schule lernst du beispielsweise alles über:
- Strafrecht
- Vollstreckungsrecht
- Rechnungswesen
Wichtige Voraussetzung: Welchen Schulabschluss brauchst du für die Notarfachangestellte/-r Ausbildung?
Für den Beruf des Notarfachangestellten oder der Notarfachangestellten ist ein bestimmter Schulabschluss von großer Bedeutung. Mit der Hochschulreife hast du die besten Chancen, einen Ausbildungsplatz zu erhalten. Viele Arbeitgeber legen Wert auf diesen Abschluss, da er für eine fundierte Allgemeinbildung sowie gute analytische Fähigkeiten steht.
Wenn du jedoch einen mittleren Bildungsabschluss hast, stehen dir bei manchen Arbeitgebern ebenfalls Türen offen. Beachte jedoch, dass die Auswahl an Ausbildungsplätzen möglicherweise etwas eingeschränkter sein kann.
TIPP: Wenn du zusätzlich gute Noten in den Fächern Deutsch, Mathe und Wirtschaft hast, verbessern sich deine Chancen auf einen Ausbildungsplatz erheblich! Diese Fächer sind besonders wichtig, da sie dir wesentliche Kenntnisse für den Beruf vermitteln.
Wie lange dauert die Notarfachangestellte/-r-Ausbildung?
Die Ausbildung zum/zur Notarfachangestellten erstreckt sich in der Regel über einen Zeitraum von drei Jahren. Unter bestimmten Voraussetzungen besteht die Möglichkeit, diese Ausbildungszeit zu verkürzen.
Eine Verkürzung kann beispielsweise in Betracht gezogen werden, wenn du die Hochschulreife erworben hast, bereits eine andere Ausbildung abgeschlossen hast oder überdurchschnittlich gute Noten in der Berufsschule vorweisen kannst.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass du auch bei Erfüllung der Anforderungen keinen automatischen Anspruch auf eine Verkürzung der Ausbildungsdauer hast. Die Entscheidung darüber liegt im Ermessen des jeweiligen Ausbildungsbetriebs.
Wie hoch ist das Gehalt in der Notarfachangestellte/-r-Ausbildung?
Die Höhe deiner Ausbildungsvergütung als Notarfachangestellte/-r kann von verschiedenen Faktoren abhängen, wie beispielsweise dem Bundesland, dem Ausbildungsbetrieb und deiner persönlichen Leistung. Die folgenden Zahlen dienen daher nur zur Orientierung: Im ersten Lehrjahr kannst du mit einer Vergütung von etwa 400 Euro rechnen. Im zweiten Jahr steigt dein Verdienst auf ungefähr 490 Euro, und im letzten Jahr deiner Ausbildung erwarten dich sogar bis zu 550 Euro.
Nach dem erfolgreichen Abschluss deiner Ausbildung kannst du mit einem Einstiegsgehalt von etwa 1700 Euro brutto rechnen. Dies stellt einen soliden Start in deine berufliche Laufbahn dar und bietet dir die Möglichkeit, in deinem Beruf weiter zu wachsen und dich weiterzuentwickeln.
TIPP: Wenn du ehrgeizig bist und deine Karriere vorantreiben möchtest, hast du in diesem Ausbildungsberuf gute Chancen, die Karriereleiter zu erklimmen. Du kannst beispielsweise die Prüfung zum/zur Notarfachwirt/-in ablegen. Diese Weiterbildung eröffnet dir die Möglichkeit, verantwortungsvollere Aufgaben zu übernehmen und Führungspositionen zu erreichen! Sollte deine Hochschul- oder Fachhochschulreife vorhanden sein, könnte sogar ein Studium der Rechtswissenschaften eine attraktive Option für dich sein!
Notarfachangestellte/-r Einstiegsgehälter: Wie viel verdienst du nach der Ausbildung?
Das Einstiegsgehalt für Notarfachangestellte/-r liegt in Deutschland typischerweise zwischen 2.200 und 2.800 Euro brutto pro Monat, abhängig von verschiedenen Faktoren wie Region, besonderen Qualifikationen und der Größe des Notariats. Es ist wichtig, diesen Beruf als verlässliche Grundlage für die Karriere zu betrachten, da die Verdienstmöglichkeiten mit zunehmender Berufserfahrung und Spezialisierung steigen können.
Faktoren, die das Einstiegsgehalt beeinflussen
Mehrere Faktoren können das Einstiegsgehalt von Notarfachangestellten/-r beeinflussen:
- Region: In großen Städten oder wirtschaftlich starken Regionen sind die Gehälter tendenziell höher.
- Größe des Notariats: Größere Notariate bieten oft höhere Gehälter und mehr Aufstiegschancen.
- Zusätzliche Qualifikationen: Weiterbildungen oder spezielle Kenntnisse im Bereich Erbrecht, Immobilienrecht oder Unternehmensrecht können das Gehalt erhöhen.
Regionale Unterschiede
Die Gehälter für Notarfachangestellte/-r variieren je nach Bundesland. In westlichen Bundesländern, wie Bayern oder Nordrhein-Westfalen, sind die Gehälter meist höher als in einigen östlichen Bundesländern. Zum Beispiel könnte das Einstiegsgehalt in Berlin bei etwa 2.400 Euro liegen, während es in Brandenburg möglicherweise nur 2.200 Euro betragen könnte.
Mittelfristige Gehaltsaussichten und Weiterqualifizierung
Mit einigen Jahren Berufserfahrung haben Notarfachangestellte/-r die Möglichkeit, ihre Gehälter deutlich zu steigern. Nach circa 3 bis 5 Jahren Berufserfahrung kann das Gehalt auf 2.800 bis 3.500 Euro brutto monatlich ansteigen. Effektive Möglichkeiten zur Gehaltssteigerung umfassen:
- Fachwirt/in für rechtliche Fachaufgaben: Mit einer solchen Qualifikation erhöhen sich die Verdienstmöglichkeiten.
- Leitung einer Notarkanzlei: Eine Beförderung in Führungspositionen ist eine Möglichkeit zur Gehaltssteigerung.
- Zusatzqualifikationen: Spezialisierungen in bestimmten Rechtsgebieten können ebenfalls ein höheres Gehalt rechtfertigen.
Besonderheiten des Berufs
Bei der Betrachtung der Gehaltsperspektiven für Notarfachangestellte/-r sollten folgende Besonderheiten beachtet werden:
- Sichere Anstellung: Die Wahrscheinlichkeit, eine dauerhafte Anstellung zu finden, ist hoch, da der Beruf stabil und gefragt ist.
- Variierende Arbeitszeiten: In vielen Notariaten kann es zu Überstunden kommen, was unter Umständen nicht immer vergütet wird.
- Berufsimage: Notarfachangestellte/-r genießen ein hohes Ansehen, was sich positiv auf die Jobzufriedenheit auswirken kann.
Insgesamt bietet der Beruf des Notarfachangestellten/-r interessante Einstiegsmöglichkeiten und Perspektiven für die berufliche Weiterentwicklung und Gehaltssteigerung, was ihn zu einer attraktiven Option für junge Menschen macht.
Ausbildungsrichtlinie für Notarfachangestellte/-r
Die Ausbildung zum/zur Notarfachangestellten/Notarfachangestellten vermittelt die grundlegenden Kenntnisse und Fähigkeiten, um in der Notarbranche erfolgreich tätig zu sein. Notarfachangestellte unterstützen Notare bei der Bearbeitung rechtlicher Dokumente und sind wichtige Ansprechpartner für Kunden in rechtlichen Angelegenheiten. Ziel dieser Ausbildungsrichtlinien ist es, einen strukturierten Rahmen zu bieten, der sowohl die fachlichen als auch die persönlichen Kompetenzen der Auszubildenden fördert, um sie optimal auf ihre zukünftige berufliche Laufbahn vorzubereiten.
Ausbildungsziele
Fachliche Kompetenzen:
- Verständnis der rechtlichen Grundlagen, insbesondere im Zivilrecht, Erbrecht und Familienrecht
- Vertrautheit mit notariellen Verfahren und Dokumenten
- Fähigkeit zur Erstellung, Prüfung und Verwaltung von Urkunden
- Kenntnisse in der Nutzung spezifischer Softwarelösungen für Notare
Persönliche Kompetenzen:
- Starke Kommunikationsfähigkeiten zur Interaktion mit Klienten und Kollegen
- Hohe soziale Kompetenz und Empathie im Umgang mit sensiblen rechtlichen Themen
- Fähigkeit zur Teamarbeit und Organisationstalent
- Selbstständige Problemlösung und Entscheidungsfindung
Wesentliche Ausbildungsinhalte
- Einführung in das Notariatsrecht und die Organisation eines Notariats
- Erstellung und Überprüfung von Immobilien-, Erb- und Gesellschaftsverträgen
- Umgang mit Mandanten inklusive Beratung und Terminplanung
- Verwendung von Notariatssoftware und digitalen Archivierungssystemen
- Grundlagen der Buchführung und Aktenführung
Zeitlicher Ablauf
Die Ausbildung zum/zur Notarfachangestellten/Notarfachangestellten hat eine reguläre Dauer von 3 Jahren, kann jedoch unter bestimmten Voraussetzungen auf 2 Jahre verkürzt werden.
- 1. Ausbildungsjahr: Grundlagen des Notariats, rechtliche Rahmenbedingungen
- 2. Ausbildungsjahr: Vertiefung der praktischen Erlebnisse, eigenständige Aufgaben
- 3. Ausbildungsjahr: Intensivierung von Spezialthemen, Prüfungsvorbereitungen
Praxisphasen im Unternehmen
In der Praxisphase arbeiten die Auszubildenden eng mit Notaren und erfahrenen Fachkräften zusammen. Dies umfasst:
- Mitwirkung bei der Erstellung und Prüfung von Urkunden
- Teilnahme an Mandantengesprächen zur Schulung der Kommunikation
- Bearbeitung von organisatorischen Aufgaben, wie z.B. Aktenführung und Verwaltung
- Projekte zur Einführung neuer Abläufe oder Softwarelösungen
Theoretische Ausbildung
Der Unterricht in der Berufsschule ergänzt die praktische Ausbildung. Wichtige Fächer sind:
- Rechtskunde (Zivilrecht, Erbrecht, Familienrecht)
- Wirtschaftslehre (Buchführung und Verwaltung)
- Kommunikation und Sozialkunde
- Informatik (Notariatssoftware und digitales Arbeiten)
Lernziele: Die Auszubildenden sollen ein gutes Verständnis für die rechtlichen Grundlagen entwickeln sowie die Soft Skills zur effektiven Mandantenbetreuung erlernen.
Prüfungsvorbereitung und Abschluss
Die Ausbildung schließt mit einer Zwischenprüfung im zweiten Ausbildungsjahr und einer Abschlussprüfung nach der dreijährigen Ausbildungszeit ab. Die Vorbereitung erfolgt durch:
- Regelmäßige Prüfungssimulationen
- Intensivkurse zu Prüfungsthemen
Dokumentation
Zur Dokumentation des Ausbildungsfortschritts sind folgende Unterlagen erforderlich:
- Führung eines Berichtsheftes, das wöchentliche Tätigkeiten und erlernte Inhalte festhält
- Dokumentation von durchgeführten Projekten und besonderen Aufgaben
Feedback und Bewertung
Die regelmäßige Kommunikation zwischen Auszubildenden und Ausbildern ist entscheidend:
- Monatliche Feedbackgespräche zur Besprechung des Ausbildungsstands
- Zwischenbeurteilungen nach Abschluss der ersten beiden Ausbildungsjahre
Weiterführende Qualifikationsmöglichkeiten
Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung stehen den Fachangestellten folgende Optionen offen:
- Spezialisierungen im Bereich Erbrecht oder Immobilienrecht
- Fortbildungen, z. B. zum Fachwirt für Recht
- Studium in Rechtswissenschaften oder verwandten Bereichen
Fazit
Die Ausbildung zum/zur Notarfachangestellten/Notarfachangestellten bietet eine fundierte Grundlage für eine erfolgreiche Karriere in der Notarbranche. Durch die Kombination aus Theorie und Praxis sind die Absolventen gut gerüstet, den Herausforderungen des Berufsalltags zu begegnen. Mit weiteren Qualifikationen ist es möglich, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und neue berufliche Perspektiven zu erschließen. Die Zukunft in diesem Berufsfeld bietet abwechslungsreiche Aufgaben und die Chance, in einem dynamischen Umfeld zu arbeiten.