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Kurz und Knapp
- Empfohlener Schulabschluss
- Realschulabschluss / Mittlere Reife
- Ausbildungsdauer
- 3 Jahre
- Ausbildungsvergütung
- 1. Lehrjahr: 660 Euro
2. Lehrjahr: 732 Euro
3. Lehrjahr: 837 Euro
- Einstiegsgehalt
- 1700 Euro
- Ausbildungsplätze zum Schuhfertiger/in
* Alle Angaben ohne Gewähr
Alle Infos zur Schuhfertiger/-in Ausbildung: Dein Guide für einen erfolgreichen Start
Die Hallen sind riesig und die Maschinen arbeiten mit einem beeindruckenden Lärmpegel. Dennoch schaffst du es, dich zu konzentrieren, denn du bist dir der Bedeutung deiner Tätigkeit bewusst: Bei der Herstellung von Schuhen zählt jede Kleinigkeit. So könnte ein typischer Arbeitstag für dich als Schuhfertiger/-in aussehen.
Ein Schuh setzt sich aus vielen unterschiedlichen Einzelteilen zusammen, die in sorgfältig aufeinanderfolgenden Schritten produziert und verarbeitet werden. Dies bedeutet, dass in den Produktionshallen zahlreiche Maschinen im Einsatz sind, die sowohl halb- als auch vollautomatisch gesteuert werden. Während deiner Ausbildungszeit wirst du die Gelegenheit haben, jede dieser Maschinen kennenzulernen und sie auch selbst zu bedienen. Geht einmal eine Maschine auf Fehlersuche, liegt es an dir, die Ursache zu finden und das Problem zu beheben. Um solche Ausfälle zu minimieren, gehört die regelmäßige Wartung der Maschinen ebenfalls zu deinen Aufgaben.
In deiner täglichen Arbeit wirst du mit verschiedenen Maschinen und Werkzeugen umgehen. Dazu gehören:
- Stanzmaschinen: Zum präzisen Ausstanzen von Materialien.
- Nähmaschinen: Für das Zusammenfügen von einzelnen Teilen des Schuhs.
- Schleifmaschinen: Um Kanten zu bearbeiten und eine perfekte Passform zu gewährleisten.
- Händisches Werkzeug: Dazu zählen Scheren, Zangen und Messer.
Ein gewisses handwerkliches Geschick ist hier von Vorteil. Doch keine Sorge, deine Sicherheit hat oberste Priorität: Zahlreiche Sicherheitsunterweisungen helfen dir dabei, Unfälle zu vermeiden.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil deiner Ausbildung ist die Materialkunde. Du wirst hauptsächlich mit Materialien wie Leder, Kunstleder und Gummi für Sohlen arbeiten. Während du mit diesen Materialien umgehst, wirst du dich auch an den intensiven Geruch von Klebstoff gewöhnen müssen. Aber keine Angst, nach dem Zusammensetzen eines Schuhs ist noch nicht Schluss! Viele Modelle erhalten noch ein kreatives Upgrade, sei es durch künstlich erzeugte Tragespuren oder durch metallische Verzierungen wie Nieten. Abschließend wird das Leder noch imprägniert, um es vor äußeren Einflüssen zu schützen.
Wenn du beim Schuhkauf auf die kleinsten Details achtest, bist du auf einem guten Weg! Die Endkontrolle ist ein zentraler Bestandteil deiner Arbeit, denn nur die beste Qualität soll verkauft werden.
TIPP: Fertigungspläne und Zeichnungen werden dir während der Produktion als wertvolle Helfer dienen. Sie geben dir einen Überblick über alle notwendigen Schritte, sodass du keinen Schritt vergisst.
Während deiner Ausbildungszeit wirst du hauptsächlich in Werkhallen, Lagerhallen und Werkstätten tätig sein. Doch auch die Berufsschule spielt eine wichtige Rolle. Hier erwirbst du das theoretische Wissen über den Aufbau und die Funktionsweise eines Schuhs, erfährst, welche Möglichkeiten es bei der Bearbeitung gibt, und lernst, wie man Modelle entwickelt. Je nach Schule besuchst du den Unterricht ein- bis zweimal pro Woche oder nimmst am Blockunterricht teil.
TIPP: Gute Noten in Mathe, Kunst und Technik können dir auf deinem Weg zur Schuhfertigung sehr hilfreich sein!
Wichtige Voraussetzung: Welchen Schulabschluss brauchst du für die Schuhfertiger/-in Ausbildung?
Im Beruf des Schuhfertigers bzw. der Schuhfertigerin ist grundsätzlich jeder Schulabschluss von Vorteil. Allerdings eröffnest du dir mit einem mittleren Bildungsabschluss die besten Chancen auf einen Ausbildungsplatz.
Wie lange dauert die Schuhfertiger/-in-Ausbildung?
Die reguläre Ausbildungsdauer zum/ zur Schuhfertiger/-in beträgt in der Regel drei Jahre. In bestimmten Fällen kann die Ausbildung jedoch verkürzt werden. Hierbei hast du allerdings kein Recht auf eine Verkürzung!
Gründe, die eine Verkürzung der Ausbildungszeit rechtfertigen könnten, sind beispielsweise eine bereits abgeschlossene Ausbildung oder das Vorhandensein der Hochschulreife. Es ist ratsam, frühzeitig mit deinem Ausbildungsbetrieb zu klären, welche Möglichkeiten für eine Verkürzung bestehen.
Wie hoch ist das Gehalt in der Schuhfertiger/-in-Ausbildung?
Die Ausbildungsvergütung für Schuhfertiger/-innen ist ein wichtiger Aspekt, der während der Ausbildungszeit berücksichtigt werden sollte. Im ersten Jahr deiner Ausbildung kannst du mit einer Vergütung von etwa 660 Euro rechnen. Im zweiten Ausbildungsjahr erwartet dich eine Steigerung auf ungefähr 690 Euro, und im dritten Jahr kannst du dich auf etwa 780 Euro freuen. Darüber hinaus liegt dein Einstiegsgehalt nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung bei rund 1700 Euro brutto. Diese Zahlen sind als Richtwerte zu verstehen, ein rechtlicher Anspruch auf diese Beträge besteht jedoch nicht.
Mit einer abgeschlossenen Ausbildung als Schuhfertiger/-in eröffnen sich verschiedene berufliche Perspektiven. Du kannst in der Schuhindustrie arbeiten, entweder direkt bei Schuhherstellern oder in Einzelhandelsgeschäften, die auch einen Reparaturservice anbieten. Diese Berufsfelder bieten dir die Möglichkeit, deine praktischen Fähigkeiten und dein Wissen über Materialien und Verarbeitungstechniken in der Praxis anzuwenden.
TIPP: Solltest du ein ehrgeiziger Mensch sein, der sein Gehalt erhöhen möchte, stehen dir zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Eine Option wäre beispielsweise die Weiterbildung zum/zur Industriemeister/-in in der Fachrichtung Schuhfertigung. Alternativ dazu kannst du auch ein Studium in einem verwandten Bereich anstreben, sofern du die Hochschulreife besitzt. Mit dem erfolgreichen Abschluss solcher Weiterbildungen kannst du verantwortungsvollere Aufgaben übernehmen, was sich häufig auch positiv auf dein Einkommen auswirkt.
Schuhfertiger/-in Einstiegsgehälter: Wie viel verdienst du nach der Ausbildung?
Das Einstiegsgehalt für Berufsanfänger/innen im Beruf des Schuhfertigers/der Schuhfertigerin liegt typischerweise zwischen 2.000 Euro und 2.500 Euro brutto pro Monat. Diese Spanne kann je nach Unternehmensgröße, Region und individuellen Qualifikationen variieren.
Faktoren, die das Einstiegsgehalt beeinflussen
Das Einstiegsgehalt wird von mehreren Faktoren beeinflusst, darunter:
- Unternehmensgröße: Größere Unternehmen haben oft höhere Gehälter als kleine Betriebe.
- Ausbildung: Absolventen mit zusätzlichen Qualifikationen oder Spezialisierungen können mehr verdienen.
- Erfahrung: Praktika oder relevante berufliche Erfahrung können das Gehalt erhöhen.
- Verhandlungsgeschick: Die Fähigkeit, über das Gehalt zu verhandeln, spielt ebenfalls eine Rolle.
Regionale Unterschiede beim Gehalt
In Deutschland gibt es signifikante regionale Unterschiede beim Gehalt von Schuhfertigern/Schuhfertigerinnen. In wirtschaftlich starken Regionen wie Bayern oder Baden-Württemberg sind die Gehälter meist höher im Vergleich zu weniger industrialisierten Bundesländern wie Sachsen-Anhalt oder Thüringen. Dies liegt oft an den Lebenshaltungskosten und den wirtschaftlichen Bedingungen vor Ort.
Mittelfristige Gehaltsaussichten und Weiterqualifizierung
Die mittelfristigen Gehaltsaussichten für Schuhfertiger/Schuhfertigerinnen sind positiv. Mit ein paar Jahren Berufserfahrung und gegebenenfalls zusätzlicher Weiterbildung kann das Einkommen auf 2.500 bis 3.200 Euro brutto pro Monat ansteigen. Mögliche Weiterqualifizierungen sind:
- Fachwirt/-in: Eine Weiterbildung zum Fachwirt kann die Führungskompetenzen erweitern und das Gehalt erhöhen.
- Meisterprüfung: Der Meistertitel im Schuhmacherhandwerk eröffnet neue berufliche Perspektiven.
- Spezialisierungen: Weiterbildungen in Bereichen wie Design oder Technik können ebenfalls zu höheren Verdienstmöglichkeiten führen.
Besonderheiten des Berufs im Hinblick auf das Gehalt
Einige Besonderheiten des Berufs, die man beachten sollte, sind die variierenden Löhne innerhalb der Branche, da nicht alle Hersteller die gleichen Lohnstrukturen anwenden. Zudem sind einige Unternehmen bereit, leistungsabhängige Boni oder Sonderzahlungen anzubieten. Außerdem kann die Schuheinzelhandelsbranche in Zeiten von Online-Shopping und Marktveränderungen stark schwanken, was sich ebenfalls auf Gehälter auswirken kann.
Ausbildungsrichtlinie für Schuhfertiger/-in
Die Ausbildung zum/zur Schuhfertiger/-in ist eine spannende und vielseitige Möglichkeit, in der Schuhindustrie tätig zu werden. In diesem Beruf erlernen die Auszubildenden alle notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten, um hochwertige Schuhe von der Planung bis zur Fertigung zu erstellen. Ziel der Ausbildung ist es, sowohl die fachlichen als auch die persönlichen Kompetenzen der Auszubildenden zu fördern, um sie optimal auf die Herausforderungen in der Praxis vorzubereiten.
Ausbildungsziele
Die Ausbildungsziele für den Beruf Schuhfertiger/-in sind vielfältig und beinhalten sowohl fachliche als auch persönliche Kompetenzen:
- Fachliche Kompetenzen:
- Hergestellt von Schuhen nach technischen Zeichnungen und Entwürfen.
- Beherrschen von Werkzeugen und Maschinen zur Schuhproduktion.
- Qualitätskontrolle und Fertigungstechniken anwenden.
- Persönliche Kompetenzen:
- Teamarbeit und Kommunikationsfähigkeiten.
- Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten.
- Selbstorganisation und Zeitmanagement.
Wesentliche Ausbildungsinhalte
Die Ausbildungsinhalte für Schuhfertiger/-innen umfassen:
- Materialkunde und Verarbeitung von verschiedenen Materialien (Leder, Kunststoffe, etc.).
- Technische Zeichnungen lesen und erstellen.
- Bedienung und Wartung von Maschinen in der Schuhproduktion.
- Fertigungstechniken wie Zuschneiden, Nähen und Montieren von Schuhen.
Zeitlicher Ablauf
Die Ausbildung zum/zur Schuhfertiger/-in dauert in der Regel 3 Jahre. Im Rahmen der Ausbildung gibt es folgende Phasen:
- Einstiegsphase (1. Jahr): Grundkenntnisse in der Materialbearbeitung und Maschinenbedienung.
- Vertiefungsphase (2. Jahr): Vertiefung der Kenntnisse in spezifischen Fertigungstechniken und Qualitätskontrolle.
- Abschlussphase (3. Jahr): Eigenständige Arbeiten und Projekte sowie Vorbereitung auf die Abschlussprüfung.
Verkürzungsmöglichkeiten sind bei entsprechenden Leistungen und Voraussetzungen gegeben.
Praxisphasen im Unternehmen
Die Praxisphasen im Unternehmen sind entscheidend für die Ausbildung:
- Mitarbeit in verschiedenen Produktionsabteilungen.
- Teilnahme an Teamprojekten zur Entwicklung neuer Schuhmodelle.
- Eigenverantwortliche Durchführung von Fertigungsaufträgen.
Theoretische Ausbildung
Die theoretische Ausbildung erfolgt in der Berufsschule und umfasst relevante Fächer:
- Technologie der Schuhherstellung.
- Werkstoffkunde.
- Mathematik und Wirtschaftskunde.
Die Lernziele beinhalten die Vermittlung grundlegender Kenntnisse über die unterschiedlichen Schuharten, deren Herstellung und Vermarktung.
Prüfungsvorbereitung und Abschluss
Im Rahmen der Ausbildung sind folgende Prüfungen vorgesehen:
- Zwischenprüfung: Am Ende des 2. Ausbildungsjahres, Test der bis dahin erlernten Kenntnisse.
- Abschlussprüfung: Am Ende der Ausbildung, bestehend aus praktischen und theoretischen Teilen.
Dokumentation
Eine sorgfältige Dokumentation ist wichtig:
- Führen eines Berichtsheftes über die Ausbildungsinhalte und Tätigkeiten.
- Dokumentation von Projektarbeiten, um den Lernfortschritt sichtbar zu machen.
Feedback und Bewertung
Regelmäßige Rückmeldungen sind entscheidend für die Entwicklung:
- Regelmäßige Gespräche mit dem Ausbilder zur Besprechung der Fortschritte.
- Zwischenbeurteilungen, um Stärken und Verbesserungsfelder zu identifizieren.
Weiterführende Qualifikationsmöglichkeiten
Nach Abschluss der Ausbildung bestehen verschiedene Möglichkeiten zur Weiterbildung:
- Spezialisierungen: z.B. im Bereich Maßschuhe oder Sportschuhe.
- Fortbildung: z.B. zum Schuhtechniker, Betriebswirt für das Handwerk.
- Studium: z.B. Textiltechnik oder Produktdesign.
Fazit
Die Ausbildung zum/zur Schuhfertiger/-in bietet eine fundierte Grundlage für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn in der Schuhindustrie. Mit der Kombination aus praktischen und theoretischen Inhalten sind die Auszubildenden gut auf die Anforderungen des Marktes vorbereitet. Die Zukunft in dieser Branche ist vielversprechend, da Qualität und Individualität in der Schuhherstellung zunehmend gefragt sind.