- Ausbildung abbrechen? Die Analyse des Problems:
- Ausbildung abbrechen? Die Gründe liegen im Unternehmen
- Ausbildungsabbruch: Die Gründe liegen in der Berufsschule
- Die falsche Berufswahl
- Informationen zum Abbruch der Ausbildung
Wenn sich die Probleme stapeln, man nicht mehr weiter weiß und eigentlich einfach nur alles hinschmeißen möchte: Dieses Gefühl kennen viele Azubis. Nicht immer läuft alles so, wie man es sich vorgestellt hat. Woher weiß man dann, ob es nicht am sinnvollsten wäre, die Ausbildung abzubrechen? Aber was, wenn man diesen Schritt irgendwann bereut? Diese Entscheidung fällt niemandem leicht. Leider können wir dir diese Entscheidung auch nicht abnehmen. Aber hier kannst du dich darüber informieren, welche Optionen du hast.
Der Abbruch der Ausbildung ist sowohl für den Azubi selbst als auch für den Ausbildungsbetrieb keine leichte Angelegenheit. Damit sind finanzielle Verluste, Enttäuschungen und jede Menge Stress verbunden. Bevor du also die Reißleine ziehst, solltest du dir über folgendes im Klaren sein: Der Abbruch deiner Ausbildung kann erhebliche Nachteile mit sich bringen und sollte gut überlegt sein. Eine Kündigung darf niemals leichtfertig eingereicht werden, denn Sie kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Ausbildung abbrechen? Die Analyse des Problems:
Warum möchtest du die Ausbildung denn abbrechen? Konzentriere dich ganz genau auf die eigentliche Ursache deines Wunsches. Denn je nachdem, wie die wahren Gründe dafür aussehen, kannst du handeln. Analysiere das Problem. Folgende Fragen könnten dir dabei behilflich sein:
- Bin ich mit meiner Berufswahl unglücklich?
- Habe ich mir den falschen Ausbildungsbetrieb ausgesucht?
- Welche Rolle spielen meine Kollegen oder mein Chef dabei?
- Was macht mich unglücklich?
Sobald du genau weißt, welche Ursache dein Wunsch nach dem Abbruch hat, kannst du überlegen, ob dieser Grund es wert ist, die Ausbildung hinzuschmeißen. Liegt es daran, dass dich die eine Kollegin auf dem Kiecker hat und ständig mobbt? Dann bitte darum, in eine andere Abteilung versetzt zu werden. Liegt es an den „blöden Aufgaben“ die dir immer zugeteilt werden? Dann sprich mit deinem Ausbilder darüber, dass du auch andere Aufgabenbereiche kennenlernen möchtest. Der allererste Schritt sollte nie ein radikaler Schlussstrich sein, sondern eher der Versuch, das Problem zu beheben.
Ausbildung abbrechen? Die Gründe liegen im Unternehmen
Wenn du der Meinung bist, dass dein Ausbildungsbetrieb der Grund dafür ist, dass du die Ausbildung abbrechen möchtest, dann solltest du das Gespräch mit deinem Ausbilder oder deinem Chef suchen. Vereinbare dazu einfach einen Gesprächstermin. Wenn es so weit ist, dann erzähle von deiner Situation. Es kann hilfreich sein, wenn du dich auf dieses Gespräch zu Hause vorbereitest und alles aufschreibst, was du der zuständigen Person sagen möchtest.
Erkläre, warum du unzufrieden bist und was passieren müsste, damit du wieder Spaß an der Ausbildung bekommen würdest. In einem ausführlichen Gespräch könnt ihr dann gemeinsam nach einer Lösung suchen. Sei offen für die Vorschläge, die dir gemacht werden. Denn auch ein Ausbildungswechsel ist mit Risiken verbunden. Versuche, mit deinem aktuellen Ausbildungsbetrieb eine Lösung für das Problem zu finden, mit der beide Seiten zufrieden sind.
Bist du damit unzufrieden, wie dir Ausbildungsinhalte vermittelt werden, dann kannst du dich an die zuständige Industrie- und Handelskammer wenden. Diese kann dir einen Ausbildungsberater vermitteln, der dabei helfen kann, deinen Ausbildungsbetrieb zu wechseln. Bevor du deine jetzige Ausbildung allerdings kündigst, solltest du dich schnellstmöglich in anderen Betrieben bewerben. Nur so kann garantiert werden, dass du deine Ausbildung nahtlos in einem anderen Unternehmen fortführen kannst.
Ausbildungsabbruch: Die Gründe liegen in der Berufsschule
Manchmal liegen die Gründe, warum man seine Ausbildung abbrechen möchte auch in der Berufsschule. Die Lehrinhalte sind zu schwer und können nicht verfolgt werden. Stress mit den Lehrern und schlechte Prüfungsergebnisse können ebenfalls dazu beitragen, dass der Wunsch aufkommt, alles hinzuschmeißen. Für solche Fälle gibt es aber die Agentur für Arbeit! Diese bietet ausbildungsbegleitende Hilfen an, die Auszubildende kostenfrei in Anspruch nehmen können.
Gibt es Probleme mit Mitschülern oder Lehrern, dann ist hier ebenfalls ein Gespräch angebracht. Es gibt immer Möglichkeiten, Probleme zu lösen. Dazu muss nicht gleich die gesamte Ausbildung abgebrochen werden. Eine Versetzung in eine andere Klasse oder an eine andere Berufsschule sind möglicherweise ebenfalls möglich? Bevor du also ein Kündigungsschreiben aufsetzt solltest du unbedingt abklären, ob es nicht auch Alternativen gibt.
Die falsche Berufswahl
Bist du nach reichlicher Überlegung zu dem Entschluss gekommen, dass du eine falsche Berufswahl getroffen hast? Vor diesem Risiko ist leider niemand befreit. Sei nicht allzu enttäuscht darüber und überlege dir, welche berufliche Richtung du stattdessen einschlagen möchtest. Möglicherweise ähneln sich die Berufe sogar? In so einem Fall kann es sinnvoller sein, die Ausbildung zu Ende zu führen und im Anschluss eine Weiterbildung oder Umschulung zu machen. Diese Variante würde unter Umständen sogar noch schneller zu deinem Karriereziel führen als wenn du nochmal bei Null anfangen müsstest.
Informationen zum Abbruch der Ausbildung
Wenn du alles probiert hast und deine Situation sich einfach nicht verbessert, bleibt nur noch ein Ausweg: Die Kündigung. Hierbei ist einiges zu beachten. Eine Kündigung musst du immer schriftlich einreichen. Diese hat eine Frist von vier Wochen, dass heißt, dass du ab dem Tag, an dem du die Kündigung einreichst, noch einen Monat weiterhin im Ausbildungsbetrieb arbeiten musst.
Wenn du die schriftliche Kündigung eingereicht hast, dann musst du in einem nächsten Schritt deine Berufsschule darüber informieren. Auch die Industrie- und Handelskammer muss von dir über den Ausbildungsabbruch benachrichtigt werden. Bedenke, dass du dich so schnell wie möglich bei der Agentur für Arbeit als arbeitssuchend melden musst und auch deiner Krankenkasse diese Information so schnell wie möglich weitergeben musst.
Übrigens: Alle dir noch zustehenden Urlaubstage oder Überstunden müssen ausgezahlt werden. Dein Recht auf ein anständiges Arbeitszeugnis bleibt ebenfalls bestehen. Und auf dieses solltest du auch unbedingt bestehen! Denn dieses Arbeitszeugnis ist sehr wichtig für deine Bewerbung in anderen Unternehmen.