- Überfordert in der Ausbildung? Das kannst du tun:
- Um Hilfe bitten
- Nobody is perfect – schon gar nicht während der Ausbildung
- Ein Gespräch mit dem Ausbilder
- Ausbildungsbegleitende Hilfen
- Gönn dir kleine Auszeiten
- Zu viel Verantwortung? Gib sie wieder ab!
Aller Anfang ist schwer. Dies gilt vor allem für die Zeit, in der du als Lehrling in einem Betrieb angestellt bist. Plötzlich musst du so viele Dinge gleichzeitig lernen und so viel beachten. Täglich prasseln neue Informationen auf dich ein, dabei hast du die alten noch gar nicht richtig verdaut. Viele Auszubildende fühlen sich aus diesem Grund überfordert. Neben dem stressigen und ungewohnten Joballtag kommt das viele Lernen in der Berufsschule dazu, und am Abend muss auch noch ein Berichtsheft geführt werden. Eine sehr anstrengende Zeit. Wir geben dir nützliche Tipps zum Umgang mit der Überforderung während der Ausbildung!
Überforderung während der Ausbildung kann sich von Azubi zu Azubi sehr unterschiedlich äußern. Die einen reagieren mit Lustlosigkeit, sind demotiviert und schlecht gelaunt. Andere wiederum reagieren körperlich: Sie haben ständig Kopfschmerzen, können sich nicht mehr richtig konzentrieren und werden aufgrund der seelischen Belastung auch häufiger Krank. Wenn du also das Gefühl hast, du bist überfordert, dann warte nicht lange sondern tue gleich etwas dagegen!
Überfordert in der Ausbildung? Das kannst du tun:
Um Hilfe bitten
Es klingt banal, doch trotzdem tun die meisten Azubis genau diese eine Sache nicht: Um Hilfe bitten. Wenn es eine bestimmte Aufgabe gibt, die dir partout nicht gelingen will und bei der du dich furchtbar unsicher und überfordert fühlst, dann bitte einen Kollegen darum, dir diese Aufgabe noch einmal zu erklären. Am besten, du schreibst dir diese Einweisung Schritt für Schritt auf. So hast du eine eigene Anleitung, die du mit deinen eigenen Worten verfasst hast und somit auch besser verstehen kannst. Wenn du die Schritte eigentlich kennst, es aber an der Ausführung hapert, dann bitte einen Kollegen dir dabei über die Schulter zu schauen. Allein das kann dir mehr Sicherheit geben und das Gefühl der Überforderung nehmen.
Nobody is perfect – schon gar nicht während der Ausbildung
Überforderung rührt oft daher, dass man sich selbst keine Fehler eingestehen will und direkt von Anfang an alles perfekt machen möchte. Doch Fehler sind während der Ausbildung durchaus erlaubt! Gegen das ständige Gefühl, überfordert zu sein, kann es schon helfen, sich selbst den Druck zu nehmen. Auch wenn du als Vorzeige-Azubi in die Geschichte deines Unternehmens eingehen willst, du musst dir erlauben, nicht perfekt zu sein. Du bist ein Berufsanfänger und hast als solcher eben noch sehr viel zu lernen. Und das braucht eben seine Zeit. Finde dein eigenes Arbeits- und Lerntempo, in dem du dich wohlfühlst und erlaube dir, nicht immer perfekt sein zu müssen.
Ein Gespräch mit dem Ausbilder
Deine Überforderung mit der Ausbildung bezieht sich nicht nur auf bestimmte Aufgabenfelder, sondern auf die gesamte Lehre? Dann kann ein Gespräch mit dem Ausbilder helfen. Schildere deine Situation. Im besten Fall kann dir dein Ausbilder die Überforderung nehmen, indem er oder sie das Lerntempo etwas verringert und dir in Zukunft Sachen genauer und langsamer erklärt und auch öfter mit dir wiederholt. Eine weitere Möglichkeit: Dein Ausbilder könnte dir einen Ausbildungspaten organisieren, zum Beispiel über das VerA – Programm. Dieses sorgt dafür, dass Azubis mit Problemen in der Ausbildung einen Mentor an die Seite gestellt bekommen, der sie während der gesamten Ausbildungsdauer unterstützt!
Ausbildungsbegleitende Hilfen
Ein weiteres Programm zur Unterstützung von Azubis sind die sogenannten ausbildungsbegleitenden Hilfen von der Bundesagentur für Arbeit. Du erhältst einen persönlichen Ansprechpartner, der dir zunächst in einem Gespräch zuhört und dir dann konkrete Hilfestellungen vorschlagen kann. Dabei handelt es sich meist um kostenlosen Nachhilfeunterricht. Solltest du in der Berufsschule allerdings keine Probleme haben, dann gibt es auch Hilfestellungen für die Praxis. Bei Überforderung in der Ausbildung solltest du einfach mal bei deiner zuständigen Bundesagentur für Arbeit anrufen und einen Gesprächstermin vereinbaren. Dieser Service ist komplett kostenlos und kann von jedem Azubi in Anspruch genommen werden!
Gönn dir kleine Auszeiten
Der Arbeitsalltag zehrt so sehr an dir, dass du dir für deine freien Abende nicht noch mehr Stress aufbürden solltest. Nach Feierabend soll es von nun an nur noch heißen: Entspannung ist angesagt! Unternimm Dinge, die dir wirklich viel Spaß machen und bei denen du herrlich Abschalten kannst. Das kann ein Kinobesuch mit Freunden sein, ein Ausflug ins Schwimmbad, oder geh doch mal wieder einem Hobby nach, für das du in letzter Zeit einfach nicht den Kopf frei hattest. Nur wer richtig Abschalten kann, kann auch genug Energie für den nächsten Arbeitstag sammeln! Es ist ok, wenn du nicht jeden Tag nach der Arbeit für die Berufsschule paukst oder an deinem Berichtsheft sitzt. Wenn du in der Ausbildung überfordert bist, solltest du dich nach Feierabend auch um dich kümmern. Übrigens: Achte auf ausreichend Schlaf! Wer ausgeruht ist, kann mit Herausforderungen am nächsten Tag besser umgehen!
Zu viel Verantwortung? Gib sie wieder ab!
In manchen Ausbildungsbetrieben erhalten die Lehrlinge gleich zu Anfang verantwortungsvolle Aufgaben. Wenn du dich aber einfach noch nicht für qualifiziert genug hältst, um solchen Aufgaben gerecht zu werden, dann darfst du das auch ruhig sagen. Lass dich dann aber auch nicht mit einem „Das schaffst du schon“ abspeisen, sondern mache deutlich, dass dich so viel Verantwortung mächtig unter Druck setzt und du dich damit überfordert fühlst und nicht glücklich bist. Bitte darum, die Verantwortung zunächst noch für einen weiteren Monat abzugeben. Sobald du mehr Berufserfahrung gesammelt hast und dich sicherer fühlst, kannst du die zuvor abgegebene verantwortungsvolle Aufgabe ja wieder annehmen.